Wie aus Packband 3D-Konstruktionen werden
Er sieht aus wie ein Abroller aus der Zukunft und funktioniert wie eine Pistole – Studenten des Hasso-Plattner-Instituts für IT Systems Engineering der Universität Potsdam haben einen Klebeband-Abroller entwickelt, der per Knopfdruck aus simplem Packband komplexe, massstabsgetreue 3D-Konstruktionen entstehen lässt.
Das Gerät funktioniert mit einfacher Mechanik: Handelsübliches Packband wird in den »Super-Abroller« eingelegt. Ein kleiner Motor schiebt das Klebeband in eine Vorrichtung, die aus dem Band eine Röhre formt. Mit einem heissen Draht wird das Rohr in der gewünschten Länge abgetrennt.
Die einzelnen Röhren werden mit Klebelaschen an den Anschlussstücken einfach und schnell miteinander verbunden. Die hohle Struktur verleiht dem Material eine so hohe Stabilität, dass der Nachbau raumgrosser Objekte im Original-Massstab möglich ist. Sogar bewegliche Teile lassen sich integrieren. Wofür es gut ist? Die Rohr-Kreationen können beispielsweise als Testobjekte für eine genaue Grössenabschätzung geplanter Konstruktionen aufgestellt werden.
»Eines unserer Ziele ist es, IT-Wissen über 3D-Design und Maschinenbau stärker zu verbinden und weiterzuentwickeln. Darin liegt die Zukunft«, erläutert Robert Kovacs, einer der kreativen Köpfe des Projektes, den Sinn der Röhrenpistole.
Das Beste: Die studentischen Tüftler stellen ihre Erfindung kostenfrei zum Download zur Verfügung, mitsamt der Skizzen und Teileliste. Eine Einladung zum Eigenbau für Hobbybastler, Architekten, Designer und Künstler, die aus hohlen Körpern etwas mit Substanz zaubern wollen.
Mehr zum Projekt: www.ratioform.ch/protopiper
Fotos: Hasso-Plattner-Institut 2016
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